Orb von Worldcoin: Digitale Identität per Iris bzw. Augen-Scan – Technik, Nutzen, Kritik
Letzte Woche habe ich vom USA Launch von Worldcoin berichtet, heute nochmal ein Blick auf den "Orb". Er sieht aus wie aus einem Science-Fiction-Film – doch der Orb von Worldcoin ist Realität. Der kugelförmige Iris-Scanner soll den Zugang zu einer digitalen Welt ermöglichen, in der deine Identität sicher und eindeutig ist. Entwickelt wurde das Gerät von Tools for Humanity, mit Unterstützung von Sam Altman, dem CEO von OpenAI. Doch was genau kann dieser Orb – und warum wird er so kontrovers diskutiert? The Verge liefert erste Einblicke in Aufbau und Hintergrund.
Was ist der Worldcoin Orb?
Der Orb ist ein hochpräziser biometrischer Scanner in Form einer silbernen Kugel. Im Inneren befindet sich ein Iris-Erkennungssystem, das deine Iris in Sekunden analysiert – ohne dabei persönliche Bilddaten zu speichern. Stattdessen wird ein verschlüsselter Hash erstellt, der als digitaler Ausweis (World ID) dient. So soll sichergestellt werden, dass jede Person weltweit nur ein einziges Konto registrieren kann. WIRED analysierte bereits früh das Prinzip und die technischen Details.
Design & Technologie
Der Orb sieht futuristisch aus, fast wie ein technisches Kunstobjekt. Seine glatte Oberfläche aus Metall, das goldene Scan-Element und das sanfte LED-Licht machen ihn visuell einzigartig. Technisch basiert er auf Iris-Mapping, einem der sichersten biometrischen Verfahren. Die Herausforderung: diese Technik massentauglich, mobil und schnell nutzbar zu machen.
- Silberne Kugel mit goldenem Scanner
- Biometrische Iris-Erkennung
- Erzeugt verschlüsselten digitalen Code
- Speichert keine Bilddaten
So sieht er aus, der Orb
Live vom Worldcoin Event in San Francisco.

Source: YouTube / The Verge
Wie funktioniert der Iris-Scan?
Der Vorgang ist einfach: Du stellst dich vor den Orb, blickst in das goldene Zentrum und innerhalb weniger Sekunden wird deine Iris gescannt. Aus diesen Daten entsteht deine World ID – anonym, fälschungssicher und global einsetzbar. Laut den Entwicklern soll der Prozess nicht nur sicher, sondern auch ethisch verantwortungsvoll gestaltet sein. Die erzeugte ID kann später z. B. für App-Logins oder digitale Zahlungen verwendet werden. Worldcoin erklärt hier den Ablauf im Detail.
Einmaliger Scan für lebenslange ID
Im Gegensatz zu anderen Systemen musst du dich nur einmal scannen lassen. Danach ist deine Identität dauerhaft im Netzwerk registriert – anonym, aber eindeutig. Für viele Menschen ohne offiziellen Ausweis oder in digitalen Schattenzonen könnte das eine echte Chance sein.
- Schneller Scan in wenigen Sekunden
- Einmalige Registrierung nötig
- ID ist anonym & nicht rückverfolgbar
- Nutzbar für Logins, Zahlungen, Zugangsdienste
Wo wird der Orb eingesetzt?
Ursprünglich wurde der Orb vor allem in Ländern wie Indien, Kenia oder Argentinien eingesetzt. Mittlerweile startet Worldcoin auch in den USA – mit über 7.000 geplanten Orbs in speziell designten „World Spaces“. Diese Stationen erinnern an moderne Tech-Stores. Neben dem klassischen Orb gibt es mittlerweile auch eine mobile Variante: den Orb Mini. Damit können Scans flexibel unterwegs durchgeführt werden. TechCrunch berichtet über den Hardware-Rollout.
Pop-up-Orbs und Events
Bei großen Launch-Events – wie zuletzt in San Francisco – werden Orbs auch auf Messen, in Shopping-Centern oder bei Influencer-Events eingesetzt. Das Ziel: Hemmschwellen abbauen, Vertrauen schaffen und Aufmerksamkeit erzeugen. Besonders Gen Z ist dabei eine wichtige Zielgruppe. Fast Company analysiert die Strategie hinter dem Marketing-Mix.
- Einsatz in über 20 Ländern
- 7.000+ neue Orbs in den USA geplant
- Orb Mini für mobile Scans
- Starke Präsenz bei Events & Creator-Kampagnen
Chancen und Kritik am Orb
Der Orb verspricht ein sicheres, globales Identitätssystem – eine Vision mit enormem Potenzial. Doch gleichzeitig wird das Gerät auch kritisch betrachtet: Datenschützer sehen Risiken bei der Sammlung biometrischer Daten. Worldcoin betont zwar, keine Bilddaten zu speichern, doch die Skepsis bleibt. Die große Frage: Können Vertrauen, Transparenz und Nutzen überzeugen? EFF äußert sich kritisch zur Idee eines globalen Scansystems.
Zwischen Utopie und Überwachung
Der Worldcoin Orb steht symbolisch für die Schnittstelle zwischen Fortschritt und Ethik. Für die einen ist er der Schlüssel zur digitalen Inklusion, für die anderen ein Werkzeug potenzieller Kontrolle. Entscheidend wird sein, wie transparent Worldcoin künftig mit Daten, Technik und öffentlicher Verantwortung umgeht.
- Hoher Nutzen bei Identitätsverifikation
- Kritik an biometrischer Erfassung
- Keine Bildspeicherung laut Entwickler
- Vertrauen & Regulierung entscheidend
Fazit: Der Orb ist mehr als ein Gerät
Der Worldcoin Orb ist Symbol, Werkzeug und Diskussionsthema zugleich. Er zeigt, wie Technologie unseren Alltag prägen kann – und stellt die Frage: Wie viel Kontrolle sind wir bereit zu geben, um Sicherheit und Zugang zu gewinnen? Klar ist: Wer über die digitale Zukunft spricht, kommt an diesem glänzenden Gerät nicht mehr vorbei.
- Innovative Technik trifft gesellschaftliche Debatte
- Orb ist Teil eines globalen Identitätssystems
- Scan-Vorgang bereits weltweit im Einsatz
Sam Altman, Worldcoin & Co. mehr zum Thema
Gehört Worldcoin zu OpenAI?
Nein, Worldcoin ist kein Teil von OpenAI. Es handelt sich um ein eigenständiges Projekt der Firma Tools for Humanity. Allerdings besteht eine enge personelle Verbindung: Sam Altman, der CEO von OpenAI, ist gleichzeitig Mitgründer und Chairman von Worldcoin. Die beiden Unternehmen agieren unabhängig voneinander, teilen aber dieselbe Vision technologischer Innovation. Lerne hier mehr:
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